"Entweder du gibst 100% oder du gehst nachhause". Recht hat er, der Michael. Nicht, dass wir schlecht spielen würden...aber an der Konzentration haperts. Gut, nach 5 Stunden Polka ist das so eine Sache mit der Konzentration. Oder dem Ansatz. Oder der Zunge, die einfach nicht mehr stoßen will. Aber wir saugen diese Weisheiten in uns rein als könnten wir noch ewig so weitermachen. Immerhin spielt Michael bei Ernst Hutter & die Egerländer Musikanten. Kennen Sie nicht? Sollten Sie aber, tolle Gruppe. Und Vollprofis in ihrem Genre. Michael ist wirklich nett, aber fordernd. Hätte Herbert doch bloß nichts gesagt. Von wegen, uns solle man schon ordentlich den Marsch blasen, Sie wissen schon was ich meine. Fordern halt. An jedem Detail feilen, damit die Zuhörer bei "Musikantenglück" auch wirklich so etwas wie Glück verspüren und nicht gleich davonlaufen. Letzteres ist ein Walzer. Aber auch den muss man exakt spielen können. Und Umtata ist nicht gleich Umtata. Alles hängt am Uhrwerk, sprich, Schlagzeug. Und den Tuben. Und der Begleitung. Kann man fast nicht glauben als gestandener Flügelhornist. Ist aber so. Und von Michael lassen wir uns das gerne erklären. Hat ja auch studiert. Und kann wunderschön Tenorhorn spielen.
Irgendwie schade, dass solche Typen sich nicht so oft in unsere Gegend verirren. Man muss sie halt einladen. Damit Volksmusik auch wirklich Volksmusik bleibt. Nicht zum symphonischen Mischmasch mutiert. Hat jedenfalls riesig Spaß gemacht. Auch wenn ich heute keinen Ton mehr aus meinem Instrument rausquetschen werden kann. Und ich bis zur nächsten Probe keine Viertelnoten mehr trennen will.
Egal, muss man selbst erlebt haben. Danke, Michael Müller.
Fotos der beiden Workshops hier!